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Hochwuchs

Überblick

Unter Hochwuchs versteht man ein verstärktes Längenwachstum des Körpers. Von Großwuchs oder Makrosomie spricht man, wenn Jungen eine Endlänge von mehr als 192 Zentimeter und Mädchen von mehr als 180 Zentimeter erreichen. Mehr als vier Millionen Deutsche sind von Großwuchs betroffen – Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die durchschnittliche Körperlänge in den nächsten 60 Jahren allerdings stark erhöhen wird und solche Größen dann der Norm entsprechen werden.
Von Riesenwuchs spricht man, wenn die Körpergröße die allgemeine Durchschnittslänge um 40 Prozent überschreitet, d.h., bei einer Größe über 2,30 Meter. Von Riesenwuchs sind allerdings nur sehr wenig Menschen betroffen, weltweit wurden bisher höchstens 100 Patienten dokumentiert.

Ursachen

Die Ursachen für Hochwuchs sind überwiegend endokriner oder genetischer Art.
Am häufigsten tritt der familiär bedingte, der primordiale Hochwuchs auf, der keine pathologischen Auffälligkeiten bedingt. Oft haben hochwüchsige Kinder auch hochwüchsige Eltern.
Viele Kinder, die für ihr Alter zu groß erscheinen, haben ein beschleunigtes Entwicklungstempo. Sie kommen etwas früher in die Pubertät und sind früher ausgewachsen. Diese Kinder, zu denen oft die fettsüchtigen gehören, werden aber später an Körperhöhe von den gleichaltrigen wieder eingeholt.
Der neurohormonale Hochwuchs geht auf Störungen an Organen und in deren Folge des Hormonhaushaltes zurück. Dies kann durch Einwirkungen auf die Hypophyse (Hirnanhangdrüse), die Nebennieren, den Hypothalamus (ein Teil des Nervensystems), aufgrund einer Überfunktion der Schilddrüse, Störungen der Leberfunktion oder der Keimdrüsen geschehen. Oft verursacht ein beschleunigtes Entwicklungstempo aufgrund einer erhöhten Ausschüttung von Steroidhormonen bei frühnormaler oder verfrühter Pubertät (Pubertas praecox) oder bei Stoffwechselstörungen der Steroidsynthese (z.B. beim Adrenogenitalen Syndrom) den Hochwuchs. Kinder mit solchen Erkrankungen sind aber meist nur während der Kindheit zu groß, reifen zu schnell und bleiben – wenn sie nicht behandelt werden – als Erwachsene dagegen oft klein. Die häufigsten hormonellen Ursachen für den Hochwuchs gehen auf Veränderungen des Wachstumshormonspiegels zurück. Bei einer Akromegalie, einem (gutartigen) Tumor an der Hypophyse, kommt es zu einer Überproduktion von Wachstumshormonen, die zu Riesenwuchs führt.
Andere mögliche Ursachen für Hochwuchs können das Marfan-Syndrom oder eine Homocystinurie sein, aufgrund von Veränderungen bei der Zusammensetzung des Bindegewebes.
Eine Reihe von genetischen Syndromen wie das Sotos-Syndrom, das Fragile X-Syndrom, das Klinefelter Syndrom, die Trisomie X oder das XYY-Syndrom können auch mit Hochwuchs verbunden sein.

Symptome

Hochwuchs wird erst im Alter von drei bis vier Jahren erkennbar, danach wird dann ein beschleunigtes Wachstum beobachtet.
Der primordiale Hochwuchs zeigt keine besonderen Symptome, der Körper entwickelt sich normal.
Beim hormonell bedingten Hochwuchs kommt es zu einer enormen Steigerung der Köpergröße oder zu einer überproportionalen Längenentwicklung einzelner Körperbereiche.
Bei genetisch bedingtem Hochwuchs fallen neben der verzögerten Geschlechtsentwicklung die überdurchschnittliche Länge der Beine auf

Diagnose

Um Wachstumsstörungen zu erkennen, müssen die Kinder regelmäßig gemessen und gewogen werden, damit Aussagen über den Verlauf und die zu erwartende Entwicklung des Wachstums gemacht werden können.
Eingehende internistische, radiologische und humangenetische Untersuchungen wie Hormonbestimmungen, Chromosomenzählungen, Kernspintomografie müssen vorgenommen werden, um die Ursachen des Hochwuchses zu erkunden.
Durch eine Knochenalterbestimmung lassen sich Voraussagen zur Entwicklung der Körpergröße treffen.

Therapie

Die Therapie des Hochwuchses hängt von der jeweiligen Form ab, weshalb eine ausführliche Diagnose unabdingbar ist, um die jeweiligen Ursachen herauszufinden.
Bei familiär bedingtem Hochwuchs kann in extremen Fällen Östrogen oder Testosteron gegeben werden. Das kann sowohl eine verzögerte Pubertät als auch den Hochwuchs korrigieren.
Einige Formen des Hochwuchses sind allerdings nicht therapierbar.

 

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Adressen zum Thema "Hochwuchs"

Patientenverbände: 6 Einträge

Selbsthilfegruppen: 4 Einträge

 

 



 

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